Grundlagen & Funktionsweise
Einführung in die Prinzipien und technische Funktionsweise der Regenwassernutzung im Haushalt.
Sparen Sie bis zu 50% Trinkwasser durch professionelle Regenwassernutzungssysteme
Umfassender Ratgeber für deutsche Eigenheimbesitzer: Von der Planung über die Installation bis zur Wartung Ihrer Regenwassernutzungsanlage.
Regenwassernutzung im Haushalt bedeutet, dass Regenwasser von Ihrem Dach gesammelt, gespeichert und für verschiedene Zwecke im Haushalt verwendet wird. Eine moderne Regenwassernutzungsanlage besteht aus mehreren aufeinander abgestimmten Komponenten: Dachableitung, mehrstufige Filterung, Speicher (Zisterne), Pumpensystem und ein separates Verteilnetz für Brauchwasser.
Das gesammelte Regenwasser durchläuft einen mehrstufigen Reinigungsprozess: Nach der Vorfilterung (Abscheidung von Laub, Moos und Dachabrieb) gelangt es über einen beruhigten Zulauf in die Zisterne, wo durch natürliche Sedimentation weitere Partikel absinken. Die Wasserentnahme erfolgt über eine schwimmende Entnahmevorrichtung etwa 20 cm unter der Wasseroberfläche – dort befindet sich das sauberste Wasser. Ein Hauswasserwerk sorgt für ausreichenden Druck zur Verteilung im Haus.
Die Hauptanwendungen für Regenwasser im Haushalt sind die Toilettenspülung (etwa 30% des Wasserverbrauchs), die Waschmaschine (13% des Verbrauchs) und die Gartenbewässerung. Durch die Nutzung dieser drei Bereiche können Sie bis zu 50% Ihres Trinkwasserverbrauchs einsparen – das entspricht bei einem 4-Personen-Haushalt etwa 40-60 Kubikmetern pro Jahr.
Wichtig ist die strikte Trennung zwischen Trinkwasser- und Regenwassersystem gemäß DIN 1989-100 (aktuelle Norm von Juli 2022). Alle Entnahmestellen müssen deutlich mit "Kein Trinkwasser" gekennzeichnet sein. Eine automatische Trinkwassernachspeisung mit zugelassenem Systemtrenner Typ AB gewährleistet, dass auch bei leerem Regenwasserspeicher die Wasserversorgung aufrechterhalten bleibt.
Durchschnittliche Trinkwassereinsparung für einen 4-Personen-Haushalt pro Jahr
Mögliche Reduktion des Trinkwasserverbrauchs im Haushalt
Typische Kosten für eine komplette Regenwassernutzungsanlage
Zeitraum bis zur Refinanzierung der Investition (mit Förderung oft kürzer)
Anteil des Trinkwassers, der für die Toilettenspülung verwendet wird
Anteil des häuslichen Wasserverbrauchs für die Wäsche
Bei steigenden Wasserpreisen (+5,39% in 2024) sparen Sie jährlich 160-300 € durch reduzierten Trinkwasserverbrauch. Mit regionalen Förderungen amortisiert sich die Anlage bereits nach 8-10 Jahren.
Sie schonen wertvolle Grundwasserreserven und entlasten die kommunale Wasserversorgung. 40-60 m³ weniger Trinkwasserverbrauch pro Jahr bedeuten auch weniger Energie für Aufbereitung und Transport.
Bei Trockenperioden und Wasserknappheit verfügen Sie über eine eigene Wasserreserve. Besonders für Gartenbewässerung ist weiches Regenwasser besser geeignet als hartes Leitungswasser.
Viele Kommunen fördern Regenwassernutzung mit 150-250 € pro m³ Speichervolumen. Die KfW bietet Zuschüsse bis 10.000 €. Zusätzlich gewähren Wasserversorger oft Rabatte auf Abwassergebühren.
Unser umfassender Ratgeber gliedert sich in fünf Hauptbereiche, die alle Aspekte der Regenwassernutzung im Haushalt abdecken. Von den technischen Grundlagen über rechtliche Anforderungen bis zur praktischen Umsetzung – wir begleiten Sie Schritt für Schritt auf Ihrem Weg zur eigenen Regenwasseranlage.
Einführung in die Prinzipien und technische Funktionsweise der Regenwassernutzung im Haushalt.
Anlagenaufbau, Dimensionierung, Installation und Wartung von Regenwassernutzungssystemen.
Gesetzliche Grundlagen, Meldepflichten und technische Normen zur sicheren Nutzung.
Investitionskosten, Einsparpotenziale und Fördermöglichkeiten von Regenwassernutzungsanlagen.
Praktische Nutzung von Regenwasser für Toilette, Waschmaschine und Gartenbewässerung.
Häufig gestellte Fragen und Fachbegriffe rund um die Regenwassernutzung erklärt.
Die wichtigsten Antworten zur Regenwassernutzung im Haushalt
Ja, die Nutzung von Regenwasser für die Toilettenspülung ist in Deutschland grundsätzlich erlaubt und sogar ausdrücklich erwünscht. Wichtig ist jedoch, dass Sie die Anlage beim zuständigen Gesundheitsamt anzeigen und beim örtlichen Wasserversorger melden. Die Installation muss nach DIN 1989-100 erfolgen, wobei eine strikte Trennung zwischen Trinkwasser- und Regenwasserleitungen gewährleistet sein muss. Das Regenwassersystem muss deutlich gekennzeichnet sein, und es darf keine Verbindung zum Trinkwassernetz ohne zugelassenen Systemtrenner Typ AB geben. Bei ordnungsgemäßer Installation und Wartung ist die Nutzung hygienisch unbedenklich und kann den Trinkwasserverbrauch um bis zu 30% reduzieren.
In Deutschland gibt es grundsätzlich keine Mengenbeschränkung für die Sammlung von Regenwasser auf dem eigenen Grundstück. Sie dürfen Regenwasser von Ihrem Dach sammeln, solange Sie dies für Ihren eigenen Bedarf tun und nicht kommerziell vertreiben. Allerdings müssen Sie die Anlage beim Wasserversorger melden, da das gesammelte Regenwasser die Abwassermenge beeinflusst. Bei der Dimensionierung der Zisterne gilt die Faustregel: Speichervolumen sollte etwa 5-6% des jährlichen Regenaufkommens entsprechen. Für einen durchschnittlichen 4-Personen-Haushalt sind Zisternen mit 3-6 m³ Volumen üblich. Wichtig ist, dass überschüssiges Regenwasser ordnungsgemäß in die Kanalisation oder Versickerung abgeleitet wird.
Die Kosten für eine komplette Regenwassernutzungsanlage liegen typischerweise zwischen 2.500 und 5.000 Euro. Diese Investition umfasst die Zisterne (1.000-2.500 €), Filtersystem (300-800 €), Hauswasserwerk mit Steuerung (600-1.200 €) und Installation (500-1.500 €). Bei einem Vier-Personen-Haushalt mit durchschnittlichen Wasserpreisen von 4-6 €/m³ lassen sich jährlich etwa 160-300 Euro einsparen. Die Amortisationszeit liegt somit bei 8-20 Jahren, kann jedoch durch regionale Förderprogramme auf 8-10 Jahre verkürzt werden. Zusätzlich fallen jährliche Wartungskosten von etwa 50-100 Euro an. Langfristig erhöht eine Regenwassernutzungsanlage auch den Wert der Immobilie und schützt vor steigenden Wasserpreisen.
In Deutschland gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten auf kommunaler und Landesebene. Viele Kommunen gewähren Zuschüsse zwischen 150-250 € pro Kubikmeter Speichervolumen oder pauschal bis zu 2.000 €. Die KfW-Förderung 444 bietet Zuschüsse von bis zu 90% (maximal 10.000 €), allerdings primär für Kommunen. Einige Bundesländer haben eigene Programme: Baden-Württemberg fördert Anlagen mit bis zu 50% der Investitionskosten, Bayern bietet bis zu 1.500 € Zuschuss. Zusätzlich gewähren viele Wasserversorger Rabatte auf die Abwassergebühr, da weniger Trinkwasser in die Kanalisation eingeleitet wird. Es lohnt sich, vor der Installation die Fördermöglichkeiten bei der Kommune, dem Landesumweltamt und dem örtlichen Wasserversorger zu prüfen.
Ja, eine Regenwassernutzungsanlage muss in Deutschland bei zwei Stellen gemeldet werden. Erstens beim zuständigen Gesundheitsamt: Dies ist eine gesetzliche Anzeigepflicht nach Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2023), da eine potenzielle Gefährdung des Trinkwassersystems ausgeschlossen werden muss. Die Anzeige muss vor Inbetriebnahme erfolgen und ist in der Regel gebührenfrei. Zweitens beim örtlichen Wasserversorger: Dies ist notwendig, da das gesammelte Regenwasser die Abwassermenge beeinflusst und möglicherweise zu einer Reduzierung der Abwassergebühren führt. Für die Anmeldung benötigen Sie einen Installationsnachweis und die technischen Pläne der Anlage. Bei Nichtanmeldung drohen Bußgelder von bis zu 10.000 Euro.
Eine regelmäßige Wartung ist essentiell für die einwandfreie Funktion und Hygiene der Anlage. Mindestens zweimal jährlich sollte der Filter gereinigt werden – idealerweise im Frühjahr nach dem Pollenflug und im Herbst nach dem Laubfall. Jährlich sollten Sie die Zisterne auf Sedimentablagerungen kontrollieren und bei Bedarf reinigen lassen. Alle 5 Jahre empfiehlt sich eine professionelle Zisternenreinigung, bei der Ablagerungen entfernt und die Funktionsfähigkeit aller Komponenten geprüft wird. Die Pumpe und Steuerung sollten ebenfalls jährlich überprüft werden. Die Wartungskosten belaufen sich auf etwa 50-100 € pro Jahr bei Eigenwartung, bei professioneller Wartung auf 150-300 € jährlich. Eine gut gewartete Anlage hat eine Lebensdauer von 30-50 Jahren.
Bei ordnungsgemäßer Installation und Wartung ist Regenwasser für die vorgesehenen Anwendungen (WC, Waschmaschine, Gartenbewässerung) hygienisch unbedenklich. Regenwasser ist nicht trinkbar und darf auch nicht als Trinkwasser verwendet werden. Die Wasserqualität hängt stark von der Dachoberfläche, der Filterung und der Speicherhygiene ab. Moderne Systeme mit mehrstufiger Filterung (Grobfilter, Sedimentation, schwimmende Entnahme) reduzieren die Keimbelastung deutlich. Kritisch können Vogel- und Kleintiereinträge sein, weshalb ein Kleintierschutz am Überlauf wichtig ist. Bei Verwendung in der Waschmaschine sollte mindestens 60°C gewaschen werden. Für Trinkwasserkontakt (Hände waschen, Duschen, Geschirrspülen) ist Regenwasser nicht zugelassen.
Die Wirtschaftlichkeit hängt von mehreren Faktoren ab: Wasserpreise vor Ort, Fördermöglichkeiten, Eigenleistung bei der Installation und Haushaltsgröße. Bei durchschnittlichen Wasserpreisen von 4-6 €/m³ und einer jährlichen Einsparung von 40-60 m³ ergibt sich eine Kostenreduktion von 160-300 € pro Jahr. Bei Investitionskosten von 2.500-5.000 € liegt die Amortisationszeit zwischen 8-20 Jahren. Mit Förderungen kann diese auf 8-10 Jahre reduziert werden. Wirtschaftlich besonders attraktiv sind Neubauten, wo die Integration günstiger ist, und Regionen mit hohen Wasserpreisen (über 5 €/m³). Neben der reinen Kostenrechnung sprechen auch der Umweltaspekt, die Unabhängigkeit bei Trockenperioden und die Wertsteigerung der Immobilie für eine Anlage.
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Aktuelle Normen: DIN 1989-100 (Juli 2022), DIN EN 16941-1 (Mai 2024), TrinkwV 2023
Letzte Aktualisierung: Oktober 2025
Starten Sie jetzt mit der Planung Ihrer Regenwassernutzungsanlage